Open Factory auf dem Prüfstand: TATONKA stellt hohes Verantwortungsbewusstsein unter Beweis
Auch 2012 appelliert die Christliche Initiative Romero an das Verantwortungsbewusstsein der großen, namhafte Outdoor-Firmen und stellt diese wieder auf den Prüfstand: Wie bereits in den letzten zwei Jahren wurden einzelne Outdoor-Firmen aufgerufen, Auskunft über die Sozialstandards und Arbeitsbedingungen in ihren Produktionsstätten zu geben. Auch TATONKA hat an der Befragung teilgenommen. Die Implementierung des komplexen Sozialstandards SA8000 im vergangenen Jahr und das eigene Projekt der „Open Factory“, das ebenfalls im vergangenen Jahr begonnen hat, beweisen ein hohes Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Umwelt.
In ihrer Bewertung kritisiert das INKOTA-Netzwerk, dass der Code of Conduct von Tatonka an manchen Stellen unpräzise und lückenhaft sei. TATONKA Geschäftsführer Andreas Schechinger hat diese Kritik aufgenommen, verweist in einer offiziellen Stellungnahme jedoch darauf, dass der Code of Conduct eine Ergänzung des internationalen Standards SA8000 darstellt – aus diesem Grund wird beispielsweise im Code of Conduct nicht noch einmal explizit darauf hingewiesen, dass man keine Kinderarbeit zulasse, nachdem diese durch SA8000 ohnehin ausgeschlossen wird. Der internationale Standard SA8000 setzt darüber hinaus das Vorliegen eines rechtsgültigen Arbeitsvertrages und die reguläre Zahlung eines angemessenen Lohns voraus, der den gesetzlichen Mindestlohn übersteigt.
Wie Andreas Schechinger betont, sieht der internationale Standard SA8000 kein Monitoring-System vor, sondern wird im Betrieb selbst implementiert und durch den TÜV regelmäßig überprüft und zertifiziert. Der SA8000 basiert auf den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation und der Vereinigten Nationen.
Open Factory: Ein Blick hinter die Kulissen von TATONKA
Von den Sozial- und Arbeitsbedingungen in der Produktionsstätte Mountech. Co. Ltd. können sich interessierte Outdoorer seit März 2011 selbst überzeugen: Jeden Freitag können sich registrierte Besucher selbst einen Einblick in die „Open Factory“ verschaffen und ihre Eindrücke und Erfahrungen anschließend auf der Open Factory-Webseite veröffentlichen.
Freie Meinungsäußerung für ein faires Arbeitsverhältnis
Für ein faires und mitbestimmtes Arbeitsklima fördert die TATONKA GmbH in Mountech auch die freie Meinungsäußerung der Mitarbeiter in den firmeninternen Betriebsversammlungen, in denen uneingeschränkt Rede- und Meinungsfreiheit herrscht. Ihre Wünsche, Anregungen und Beschwerden können die Mitarbeiter auch in einen an zentraler Stelle aufgehängten Anmerkungskasten werfen, so dass die Arbeits- und Sozialbedingungen stets auf einem hohen Status gehalten werden können.
MADE BY bescheinigt TATONKA die Einhaltung hoher Sozialstandards
Wenngleich die Clean Clothes Campaign und damit auch das INKOTA-netzwerk den SA8000 nicht anerkennen, sei die Einhaltung der Regularien zuletzt durch die Nichtregierungsorganisation MADE BY überprüft worden: MADE BY bescheinigte TATONKA im Juli 2012 eine hundertprozentige Erreichung des Sozialstandards der Klasse A – und das für ausnahmslos alle TATONKA-Produkte.
SA8000: Internationaler Standard
Der Standard SA8000 überwacht vor allem transnationale Unternehmen hinsichtlich ihrer Anforderungen an die Sozial- und Arbeitsstandards. Um das Zertifikat zu erhalten, darf ein Unternehmen keine Kinder- oder Zwangsarbeit durchführen, seine Arbeiter nicht diskriminieren oder psychisch oder körperlich bestrafen. Das Lohnniveau muss angemessen sein und über den gesetzlichen Mindestlohn hinausgehen, darüber hinaus muss das Unternehmen bestimmte Standards hinsichtlich des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit erfüllen. Die Arbeitszeit muss beschränkt sein; Arbeiter müssen sich zu Gewerkschaften zusammenschließen können. Außerdem umfasst die Zertifizierung durch den Standard SA8000 weitere Anforderungen an das Management.