Ein Jahr Open Factory – rundum eine positive Bilanz
Im März 2011 öffnete unser unternehmenseigenes Werk Mountech offiziell seine Fabriktore für Besucher. Die wöchentlichen Führungen finden während der laufenden Produktion statt, was am Anfang sicherlich auch für unsere Kollegen in Vietnam ungewohnt war. Mittlerweile ist es aber ein Stück weit Routine geworden.
Positive Bilanz
Nachdem wir bei Etablierung des Programms überhaupt nicht absehen konnten, ob die Konsumenten unser Angebot annehmen würden (stellt doch allein die Reise nach Vietnam schon eine Hürde dar), können wir nach diesem ersten Jahr eine sehr positive Bilanz ziehen: Es fanden sich vergleichsweise viele interessierte Gäste ein. Wir hoffen natürlich, dass sich das fortsetzt, zumal von den bisher 48 registrierten Personen erst knapp die Hälfte tatsächlich vor Ort waren. Dabei interessieren sich die Besucher mindestens genauso sehr für die Herstellung der Produkte wie für die Arbeitsbedingungen – den eigentlichen Grund für die Etablierung der Open Factory – interessierten.
Ein internationales Publikum
Insgesamt nutzten 29 Besucher aus verschiedenen Ländern das Angebot, sich die Produktionsstätte des deutschen Familienunternehmens TATONKA anzusehen. 24 Gäste hatten sich zuvor registriert, 5 Personen kamen entweder als Begleiter dazu, bzw. standen als „Überraschungsgäste“ vor dem Fabriktor. Neben Endverbrauchern konnte Mountech während einer Führung auch Vertreter aus der Textilindustrie begrüßen, die sich über die Arbeitsorganisation und –bedingungen informieren wollten. Ebenfalls nahmen Vertreter der „Clean Clothes Campaign“ (CCC) inkognito an einer Führung teil, stellten sich zum Schluss vor und äußerten ihre Zufriedenheit über das Gesehene.
Aufschlüsselung der Besucher nach Nationalität:
– Deutschland 20, davon 2 nicht registriert
– Schweiz 4
– Tschechien 2
– Australien 2 nicht registriert
– USA 1 nicht registriert
Das bewegte die Besucher
Am meisten überraschte die Besucher der technische Aufbau der Nählinien. Fast niemand hatte vorher eine industrielle Produktion gesehen, die Vorstellung ging dahin, dass die Arbeiter an kleinen Nähmaschinen sitzen.Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der Vielzahl der verschiedenen Arbeitsschritte, die von der Designauswahl bis zum fertig verpackten Produkt auszuführen sind, ebenso von den vielen verschiedenartigen Maschinen, die während des Produktionsprozesses zum Einsatz kommen. So waren etwa Schweißmaschinen den Besuchern vorher kein Begriff. Aber auch, dass es tatsächlich Arbeitsschritte gibt, die per Hand ausgeführt werden müssen (etwa das Einbringen der Polster bei Schulter- und Hüftgurten von Rucksäcken) rief Erstaunen hervor. Alle Besucher äußerten sich sehr positiv über die gesehenen Arbeitsbedingungen und die Regelungen zu Sozialstandards, über die sie informiert wurden. Die Einladung zu einem gemeinsamen Mittagessen mit den Arbeitnehmern in der firmeneigenen Kantine wurde positiv auf- und von einigen Gästen auch gerne wahrgenommen.
Das wünschten sich die Besucher
Mehrfach wurde vorgeschlagen, die Besuchszeit flexibler zu gestalten, etwa durch die Einführung eines zweiten wöchentlichen Besuchstages. Ein früherer Beginn der Führung (8.30 oder 9.00 Uhr) würde vielen Gästen während einer doch sehr kurzen Vietnamreise entgegenkommen. Es wurde nach der Möglichkeit gefragt, TATONKA-Produkte „ab Werk“ kaufen zu können bzw. Produkte vor Ort reparieren zu lassen. Die Anregungen werden wir sorgfältig prüfen und an dieser Stelle darüber informieren.
Das wünschen wir uns
Wir würden es begrüßen, wenn Besuche nicht nur „vor Ort“ im persönlichen Gespräch, sondern auch auf unserer Webseite kommentiert werden würden. Eine entsprechende Plattform ist eingerichtet. Und natürlich laden wir auch Sie ein, uns zu besuchen: Herzlich Willkommen in Vietnam!